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Wie führe ich ein Familienunternehmen in die nächste Generation, so dass es vor, während und nach dem Prozess stabil und handlungsfähig ist?

Diese Frage stellen sich viele Verantwortliche von Familienunternehmen, die ihre Führungsrolle an die nächste Generation weitergeben möchten. Sie wollen allen Nachkommen gerecht werden, ob als aktives oder passives Familienmitglied im Unternehmen. Und auch sich selbst wollen sie weiterhin gerecht bleiben.

Nur, wie denkt und fühlt die Nachfolgegeneration? Wo liegt der Reiz, in das elterliche / familiennahe Unternehmen einzusteigen? Die aktuellen Lebenswege zu verlassen und die Nachfolge mit all Ihren Risiken und Chancen anzunehmen? Die Erwartungen, Werte und Überzeugungen eines erfüllten Lebens, die Balance zwischen Beruf und Privatleben unterscheidet sich häufig von den Sichtweisen der scheidenden Generation. Welche Bedingungen müssen erfüllt werden, um diesen Schritt erfolgreich zu gehen?

Hier beginnt die Herausforderung, alle Belange der Beteiligten unter einen Hut zu bekommen –professionell, emotionale Befindlichkeiten wahrzunehmen und zu akzeptieren, die Generationsnachfolge aber nicht davon beeinflussen zu lassen. ALLE Wünsche und Erwartungen müssen ausgesprochen und respektiert werden. Erst danach kann man sie austarieren.

Begleitete Nachfolgeprozesse gelingen dreimal häufiger als unbegleitete. In diesem hoch emotionalen und existenziellen Umfeld ist es unerlässlich, eine neutrale Person mit am Tisch zu haben, um den Prozess fair und strukturiert zu begleiten. Zu unterschiedlich sind die Motive der direkt Betroffenen. Gemeinsame Verantwortung  und fehlende Kommunikation erschweren oftmals die Zusammenarbeit zwischen den Generationen. Auch sind die Rollen, die die unterschiedlichen Parteien einnehmen, nicht immer eindeutig geklärt und gelebt. Eine besondere Herausforderung liegt darin, die klassische Eltern-Kind-Haltung zu verlassen und auf Augenhöhemiteinander umzugehen.

Auch die finanziellen Vorstellungen (z. B. Altersvorsorge der scheidenden Generation) müssen besprochen und geregelt werden.

Ein gerne vernachlässigter Aspekt ist „das Leben danach“. Dessen Attraktivität muss so hoch sein, dass die scheidende Generation gerne in den nächsten Lebensabschnitt wechselt und sich auf die neuen Betätigungsfelder freut.

Nur wenn alle bereit sind, immer wieder in den Austausch zu gehen, kann der Nachfolgeprozess fair, strukturiert und erfolgreich gelingen.